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Weinerzeuger erneut erfolgreich mit Eisweinlese

12.01.2021

In der Nacht zu Montag, den 11. Januar 2021, konnten Winzer vereinzelt bei bis zu minus zehn Grad Celsius gefrorene Weintrauben für die Herstellung von Eiswein einbringen.


Dazu zählen unter anderem die Fellbacher Weingärtner in Württemberg, die Riesling und Spätburgundertrauben mit jeweils über 160 Grad Oechsle ernten konnten, sowie die Bergsträsser Winzer von der Hessischen Bergstrasse und das Weingut Theisen an der Mosel, die beide erfolgreich Eisweintrauben der pilzwiderstandsfähigen Rebsorte Souvignier gris eingebracht haben.

Zuvor hatten in der klaren Vollmondnacht zum 30. November 2020 Weinregionen an der Nahe, der Mosel, in Rheinhessen, in der Pfalz, in Franken oder im Rheingau einige Winzer bei frostigen Temperaturen erfolgreich gefrorene Eisweintrauben gelesen.

Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, ist dieser vergleichsweise frühe Zeitpunkt für eine Eisweinlese sehr förderlich für die Weinqualität, da die Trauben für die Eisweinbereitung möglichst gesund sein sollen. Eine Liste der diesjährigen Eiswein-Produzenten finden Sie hier und im Downloadbereich (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Voraussetzung: Temperatur von -7 Grad °C oder kälter

Der sehr gute Gesundheitszustand der Trauben des diesjährigen Jahrgangs bietet beste Voraussetzungen für qualitativ hochwertige Eisweine. Geerntet wurden überwiegend Trauben der Rebsorte Riesling, die sich aufgrund ihrer späteren Reife besonders gut für die Eisweinbereitung eignen. In den letzten Jahren mussten die Winzer oftmals bis Januar oder gar Februar des Folgejahres auf die geforderte Mindesttemperatur von minus sieben Grad Celsius warten.

Von den 66 Hektar Weinbergen, die allein in Rheinland-Pfalz nach Angaben der dortigen Landwirtschaftskammer in diesem Jahr für eine mögliche Eisweinlese vorbereitet wurden, dürfte bisher nur ein gewisser Teil geerntet worden sein, weil die tiefen Temperaturen nicht flächendeckend erreicht werden konnten.

Für die Eisweinlese gilt: Je kälter es wird, desto höher ist der Konzentrationseffekt in den Traubenbeeren. In Franken sank am Morgen des 30. November 2020 das Thermometer für die Lese der edelsüssen Spezialität sogar bis auf minus zwölf Grad Celsius.

Geschmackliche Fülle mit wenig Alkohol

Eisweine sind die Krönung eines Weinjahrgangs. Ihr Geheimnis liegt in der dichten Konzentration der Beereninhaltsstoffe. Bei den frostigen Temperaturen gefriert das Wasser in den Beeren und verbleibt in der Weinpresse. Von der Kelter tropft der Saft dann zuckersüss wie Honig. Moste mit derart hohen Zuckergehalten können von den Hefen nur sehr mühsam zu Wein vergoren werden. Dementsprechend haben Eisweine in der Regel sehr hohe natürliche Restzuckergehalte von weit über 100 Gramm pro Liter, weisen aber im Gegensatz zu südländischen Süssweinen nur relativ geringe Alkoholgehalte auf - oftmals nur um sieben Volumenprozent.

Das besondere dieser edlen Tropfen ist, dass sie diese enorme Restsüsse, dank der frischen Fruchtsäure dennoch nicht aufdringlich wirkt. Als Rarität und Spezialität geniessen sie grosse internationale Anerkennung.

Eisweine sind grandiose Begleiter festlicher Anlässe und eignen sich hervorragend zum Aperitif. Als Menübegleiter empfehlen sie sich zu fruchtigen Desserts, Eis oder Sorbets.