Grenzenlose Weinliebe

Dass unser Weingut heute in Forst liegt, sollte eigentlich gar nicht sein. Der Legende nach wollte unsere Familie nämlich von Pfeffingen nach Amerika auswandern. Weil sich jeder der fünf damaligen Söhne jedoch in ein Forster Mädel verliebte, kamen wir gerade mal zwei Orte weiter. Die Sehnsucht nach der großen, weiten Welt jedoch blieb. Denn auch heute gehen wir noch gerne über Grenzen, um unseren Horizont zu erweitern. Kalifornien, Südtirol, Österreich oder Neuseeland sind nicht nur tolle Urlaubsziele, sondern für uns auch die perfekten Orte für Praktika – und absolut horizonterweiternd, wenn es um Anbau, Ausbau und Verkauf von Weinen geht.

Doch nicht nur im Weinbau zahlt diese Offenheit sich aus. Nach meiner Ausbildung zur Winzerin 2008 wurde ich von einer guten Freundin zu einem Praktikum in Kalifornien überredet. Auf dem dortigen Weingut lernte ich den Italiener Nicola kennen, der seinerseits von einem guten Freund zu seinem Auslandsaufenthalt überredet worden war. Und wie es der Zufall so wollte, lernten wir uns über unsere Leidenschaft zum Wein nicht nur kennen, sondern auch lieben.

Auch nach unserem viermonatigen Praktikum haben wir uns deshalb nicht aus den Augen verloren, sondern immer wieder gegenseitig besucht – trotz Sprachbarriere! Denn ich sprach kein Italienisch und Nicola kein Deutsch, wir verständigten uns also mehr oder weniger mit Händen und Füßen. Nach einem Jahr entschied sich Nicola dann, nicht nach Frankreich zu gehen, sondern stattdessen zu mir in die Pfalz zu kommen und sein Masterstudium in Geisenheim zu absolvieren. Mittlerweile spricht er fließend Pfälzisch und Hochdeutsch und seit 2017 sind wir sogar verheiratet. Und das ist erst der Anfang unserer gemeinsamen Weingeschichte …

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