Bopparder Hamm
Inmitten der größten Schleife des Rheins liegt auch das größte zusammenhängende Weinbaugebiet des Mittelrheins: der Bopparder Hamm.
Der Name des Gebietes leitet sich wohl vom lateinischen Wort „hamus“ ab, was soviel wie Haken bedeutet und auf die S-Form der berühmten Rheinschleife anspielt.
Schon die Römer bauten hier wohl Wein an – in Boppard wurde 370 nach Christus ein römisches Kastell errichtet, und der Wein war Teil der Truppenverpflegung. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Weinbau in Boppard im Jahr 643, bis weit in die Neuzeit hinein blieb Wein das Hauptwirtschaftsgut der kleinen Stadt im engen Mittelrheintal. Seit 2002 ist das Tal Unesco-Weltkulturerbe, in Boppard hat man einen der schönsten Ausblicke in das Rheintal.
75 Hektar Fläche umfasst die Weinlage Bopparder Hamm heute. Die Südlage weist einen idealen Neigungswinkel zur Sonne auf, der Hang nutzt die Wasserfläche des Flusses als Wärmespeicher, und das Schiefergestein ist ideal für große Rieslingweine mit feiner Mineralität und Aromen von Apfel, Minze und anderen Gewürzen.
Das Tagwerk der Winzer in den aufwändigen Steillagen ist noch immer von viel Handarbeit geprägt. Sechzehn Vollerwerbswinzer bewirtschaften zurzeit die Weinberge im Bopparder Hamm, die Jahresproduktion liegt bei ungefähr 600 000 Litern – fast ausschließlich der Vorzeigesorte Riesling. Denn sie war und ist noch heute die mit Abstand am meisten angebaute Rebsorte im Bopparder Hamm sowie des gesamten Mittelrheins.
Einen Höhepunkt der Weinbergserkundung mit ausgesprochen kulinarisch-vinologischem Charakter stellt am letzten Aprilsonntag der „Mittelrheinische Weinfrühling“ dar. Rund ein Dutzend Bopparder Winzerbetriebe bieten in Abwechslung mit feinen kleinen Speisen ein ganz besonders sinnliches Rhein- und Weinerlebnis an.
Wer größere sportliche Herausforderungen sucht, dem sei der Mittelrhein-Klettersteig empfohlen, der in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein geschaffen wurde. Mit einem spektakulären Blick von oben auf den Bopparder Hamm gilt es in etwa drei Stunden insgesamt 11 Kletterpassagen an steilen Felswänden zu überwinden.
Hotel- und Gastronomie-Empfehlungen finden Sie auf der Webseite des Deutschen Weininstituts.